"Was danach folgte, ist heute kaum noch denkbar"
Es fing klein an, doch heute gibt es kaum eine Aufgabe die Ottmar Guse nicht für den FC Oste/Oldendorf erfüllt hat. Seit 52 Jahren engagiert sich Guse für seinen Verein, weswegen ihm nun vom Niedersächsischen Fußball-Verband (NFV) die Goldene Verdienstnadel verliehen wurde.
Die Laudatio vom NFV-Ehrenamtsbeauftragten Michael Koch:
Mit einer ganz kleinen Aufgabe im Fußballverein beginnt oft ein nicht enden wollendes Engagement im Ehrenamt. Beim damals 20-Jährigen Ottmar GUSE, war es 1972 das Führen einer Chronik der Einsätze aller Spieler seines Vereins, dem TuS Oldendorf. Die er auch heute, inzwischen für den FC Oste/Oldendorf, noch führt.
Was danach folgte ist in der heutigen schnelllebenden Zeit, in Verbindung mit der sinkenden Einsatzbereitschaft zum Wohle der Allgemeinheit, kaum noch denkbar. Sechs Jahre Sozialwart beim TuS, mit einer Unterbrechung 23 Jahre Schiedsrichter, ebenfalls mit
einer Unterbrechung 18 Jahre Fußballobmann. Sieben Jahre Mitglied im Kreisspielausschuss. Passwart im Verein seit 41 Jahren.
Als Elektromeister zeichnet er verantwortlich für den Bau von Flutlichtanlagen auf beiden Oldendorfer Sportplätzen und ist gleichzeitig das handwerkliche „Rundumtalent“ für fast aller Baumaßnahmen auf der Sportanlage des TuS. Zum Beispiel der Stehtribüne oder der Stadionuhr.
Dass er auch vier Jahre Jugendtrainer war, ist nichts Außergewöhnliches. In der heutigen Zeit ist es aber die Mannschaft, die er damals trainierte. Die zweite!!! A-Jugendmannschaft der SG Himmelpforten/Oldendorf. Ende der siebziger Jahre. Zwei A-Jugendmannschafften. Das waren noch Zeiten!
Bekannt, beliebt und besonders gefürchtet ist Ottmar durch seine gute Laune, eine endlose Gelassenheit, seinem Schalk im Nacken und einem besonders schwarzen Humor. Auch seine Ex-Verlobte (und heutige Ehefrau) Elke musste sich daran gewöhnen. Beide hatte einen
Verkehrsunfall ohne Personenschaden. Nur das Auto war „Schrott“. Ottmars erster Kommentar zu Elke: „Die Liegesitze und das Radio sind aber heilgeblieben“.
Noch schlimmer traf es seinen Arbeitskollegen aus einer „Dreierfahrgemeinschaft“. Der saß meistens auf der Rücksitzbank und fiel dort frühmorgens stets nach wenigen Metern ins „Koma“. In Hammah waren die Bahnschranken herabgelassen. Ottmar stoppte. Er und sein Beifahrer Uwe Uhlendorf schnell raus aus dem Auto. Am Auto kräftig gerüttelt, laut geschrien „Wir stehen eingeklemmt auf den Gleisen, der Zug kommt. Der Mann auf der Rücksitzbank erwachte, sah nur nach vorne und die dortige Schranke. Schloss mit seinem Leben ab. Otti und Uhlendorf dagegen hatte ihre Freude.
Hinzu kommt abschließend seine Geselligkeit. Er hat durch seine Art maßgeblichen Anteil zum Gelingen jeder Feier. Doch auch für ihn ging einmal der Schuss nach hinten los. Otti wollte mal eben die Familie mit halben Hähnchen aus der damaligen Vereinskneipe versorgen. Mit dem einem oder anderem Gast überbrückte er die Wartezeit. Ein „Kaltgetränk“ gehörte natürlich immer dazu. Lange Rede, kurzer Sinn. Die Broiler haben die Kneipe nie verlassen, der einzig flügellahme und einbeinige, der wieder nach Hause kam, war Otti...
Für sein inzwischen 52-jähriges Engagement im Fußball wird Ottmar GUSE, die Goldene Verdienstnadel des Niedersächsischen Fußballverbandes verliehen.