Er macht in Drochtersen als Letzter das Licht aus
Eine Charakterisierung von Jürgen von Allwörden ist nahezu unmöglich. Denn bei der Recherche für seine Laudatio bekommt der NFV-Ehrenamtsbeauftragte zahlreiche Stichworte und Lobeshymnen um die Ohren gepfeffert. Auf dem Ehrenamtstag im November wurde von Allwörden für sein 43-jähriges ehrenamtliches Engagement mit der Goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet.
Die Laudatio von Michael Koch, NFV-Ehrenamtsbeauftragter:
Kompetente Vereinsfunktionäre gibt es zahlreiche. Ebenso unzählige die sehr beliebt sind. Der große Teil der im Ehrenamt aktiven Vereinsmitarbeiter erfüllen beide Kriterien. Aber auf Kreisebene gibt es vielleicht zwei Hände voll, die ausschließ von allen gehörten mit übergebührenden Lobeshymnen förmlich überschüttet werden. Einer dieser handverlesenen „Ausnahmefunktionäre“ ist Jürgen von ALLWÖRDEN von der SV DROCHTERSEN/ASSEL.
Die Liste seiner Funktionen im Verein ist endlos. Zweiter Vorsitzender, Fußballobmann, Kassenwart, langjähriger Jugendobmann, verantwortlich für das Vereinshaus und das Kehdinger Stadion. Und „Springer“ für alles, wo gerade jemand fehlt oder etwas nicht klappt. Noch länger ist die Liste der Bezeichnungen seiner Mitstreiter, die aus Platzgründen hier nur ein Auszug ist. „Unersetzbar“, „Loyal“, „Phänomen“, „Harmoniemensch“, „Tausendsassa“, Wunderbarer Mensch“, „Einzigartige Charaktereigenschaften“ „Ruhepol“ „Mädchen für alles“ und „die Freundlichkeit in Person“.
„Es ist eine Freude jemanden wie Jürgen an meiner Seite zu haben. Uns verbindet eine langjährige Freundschaft“, so sein Präsident Rigo Gooßen. Mehr Wertschätzung geht kaum. Ein anderer ergänzt: „D/A würde nicht da stehen wo wir jetzt sind, wenn nicht Jürgen unserem Präsidenten in unzähligen Dingen den Rücken freihalten würde. Und wir hätten nicht so viele Helfer, Trainer und Betreuer, weil Jürgen es fast immer wieder hinbekommt, es allen und jedem recht zu machen."
Jürgen ist im Verein als Organisationstalent bekannt und sich für keine Aufgabe zu schade. Vor einigen Jahren nahm er als aktiver Ü 40-Spieler an einem Hallenturnier in der Asseler Sporthalle teil. Irgendetwas war mit dem Platzkreiden für ein Herrennachholspiel in die Hose gegangen. Also schnappte sich Jürgen zwischen einer Spielpause seiner Ü 40-Mannschaft die Kreidekarre, wiederholte den Vorgang in der nächsten Pause. Die Linien waren gezogen und das Problem gelöst. Als kürzlich rund um das neue Sporthaus gepflastert wurde, war Jürgen um 06:00 Uhr vor Ort und bereitete den Helfern das Frühstück vor. Bei jeder Feier im Vereinshaus macht Jürgen als letzter das Licht aus (in der Regel gegen 05:00 Uhr morgens) und steht zwei Stunden später wieder als erster zum Aufräumen auf der Matte.
Gelingt es ihm ausnahmsweise mal eine Aufgabe/ein Amt abzugeben, hat er spätestens sieben Tage danach ein neues Projekt angenommen. Denn „nein“ sagen kann er nicht. Die eine seiner zwei Schwächen. Die zweite ist seine innere Ruhe. Schnellschüsse gibt es bei ihm nicht. Es wird alles genau durchdacht. Dass er dabei manchmal die Geduld seiner Mitstreiter strapaziert, das prallt an ihm
ab.
Für sein inzwischen 43-jähriges Engagement im Fußball wird Jürgen von ALLWÖRDEN, die Goldene Verdienstnadel des Niedersächsischen Fußballverbandes verliehen.