"Einfach kann jeder"
Die Stadt Buxtehude ist kein einfaches Pflaster, wenn es um Fußball geht. Seit über 41 Jahren leistet Günter Römer für die heutige SG Buxtehude/Altkloster ehrenamtliche Arbeit. Der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) verleiht ihm dafür die Goldene Verdienstnadel.
Die Laudatio des NFV-Ehrenamtsbeauftragten Michael Koch:
„Einfach kann jeder“! Auf kaum einen anderen Vereinsfunktionär ist diese Formulierung so auf dem Leib geschnitten, wie auf Günter RÖMER, Fußball- und Jugendobmann der Sportgemeinschaft Buxtehude-Altkloster. Die Verhältnisse in den konkurrierenden
Buxtehuder Stadtvereinen waren und sind nicht immer einfach. Was für die „Alphamännchen“ in den Fußballabteilungsleitungen genauso galt, wie für viele Spieler, teilweise unterschiedlichster Nationalitäten.
Bereits 1983 fand Günter gefallen am Ehrenamt. Fing klein, als Trainer einer E-Jugendmannschaft, an. War Sportwart beim Post SV Buxtehude. Wurde Obmann beim TSV Buxtehude-Altkloster. Als es beim Post SV und dem TSV kriselte, setzte er sich an die Spitze
der SG Buxtehude 93. Nach deren Auflösung wurde er wieder Obmann beim TSV. Kümmerte sich auch um die Ü 40. Nur Herrentrainer war er nie. „Nicht mein Ding“, so Günter kurz, knapp und trocken.
„Günter hat unzählige Nackenschläge einstecken müssen. Wo andere die Brocken hinwarfen, sprang Günter ein. Hat immer seinen Mann gestanden, nie geklagt, dafür angepackt und man konnte sich in den schwierigsten Zeiten immer auf ihn verlassen“, so die lobenden Worte
eines seiner Mitstreiter beim damaligen TSV.
Zu seinen Stärken gehört zweifelsohne der Umgang mit den Altklosteraner Nachwuchsfußballern. Denen er ganzjährig zur Seite steht. Und elf Jahre lang in den Sommerferien eine Fußballschule organisiert hat. Seine ausgleichende Art wird geschätzt. Was auch für den Umgang mit schwierigen Charakteren gilt. Das Wort „resignieren“ kommt in seinem Vokabular nicht vor. „Er kann gut zuhören, legt Wert auf die Meinung anderer und ist stets kompromissbereit“, sagt man Günter Römer nach.
„Doch manchmal bin ich ein wenig zu ruhig und auch lasch“ sagt dieser dazu über sich selbst. Nach einem schweren Herzinfarkt 2015, mit anschließendem Koma, während eines Ü 40- Spiels trat Günter Römer zumindest etwas kürzer und entdeckte eine neue Passion für sich.
Wurde Mitglied der Altklosteraner Radwandergruppe und ist von Mai bis Oktober nur noch jeden zweiten Sonntag auf dem Sportplatz. Dafür kennt er inzwischen jeden Feldweg im Umkreis von 60 Kilometern rund um Buxtehude.
Einen weiteren Vorteil hat die Routine auf dem Fahrrad für ihn. Lange Jahre war die engkurvige Bahnunterführung nach den Heimspielen auf dem Weg nach Hause aus „unerklärlichen“ Gründen, unregelmäßig ein unüberwindbares Hindernis.
Für sein inzwischen 41-jähriges Engagement im Fußball wird Günter RÖMER, die Goldene Verdienstnadel des Niedersächsischen Fußballverbandes verliehen.