100 % Ansetzungs-Quote trotz Schiri-Fehlbestand

Durch den überragenden Einsatz vieler Schiris konnten trotz eines hohen Schiedsrichter-Fehlbestandes in der abgelaufenen Saison 22/23 alle Spiele besetzt werden.
Im NFV-Kreis Stade konnten in der abgelaufenen Saison 2022/2023 erstmals alle Spiele vollständig mit Schiedsrichtern und Assistenten besetzt werden, so dass eine 100 %-ige Ansetzungs-Quote vorgewiesenen werden konnte. Es konnten also im Vorwege sowohl alle Spiele mit Schiedsrichtern, Assistenten etc. besetzt werden und des Weiteren gab es auch keine Nichtantritte mit der Konsequenz, dass kein aktiver Schiedsrichter pfeifen konnte. Selbst am Samstag, 03.06.: Neben den normalen Jugend-Ansetzungen an einem Samstag fand an diesem Samstag auch noch der letzte Spieltag von der 1. Kreisklasse bis zur Landesliga statt, so dass insgesamt 68 Schiedsrichter und Assistenten an diesem Tag angesetzt werden mussten. Insgesamt haben die Schiedsrichter des NFV-Kreis Stade 3.477 Spielleitungen als Schiedsrichter, Assistent, Beobachter oder Pate in der abgelaufenen Saison wahrgenommen.
Umso bemerkenswerter wird diese überragende Quote, wenn man bedenkt, dass es auch in der abgelaufenen Saison einen massiven Schiedsrichter-Fehlbestand im NFV-Kreis Stade gab:
Bei insgesamt 164 Mannschaften aus dem NFV-Kreis Stade mussten Schiedsrichter oder Gespanne durch die jeweiligen Schiedsrichter-Ausschüsse angesetzt werden. Somit mussten die Vereine für diese 164 Mannschaften jeweils exakt einen Schiedsrichter stellen, wodurch die Höhe des Schiedsrichter-Solls 164 betrug. Dies stellt einen neuen Negativ-Rekord dar. Im Vergleich zur letzten vollständigen Saison vor der Corona-Pandemie, 2018/2019, sank die Anzahl an Mannschaften mit angesetzten Schiris um 16 Teams und damit um knapp 9 %. Dieser Rückgang ist vor allem durch weniger Mannschaften im Herren- und A-Junioren-Bereich getrieben. Hoffnung macht, dass die Anzahl Mannschaften zur aktuellen Saison 2023/2024 um drei Teams auf 167 Teams gestiegen ist.
Um als Schiri für seinen Verein auf dieses Schiedsrichter-Soll angerechnet zu werden, müssen pro Schiri 10 Spielleitungen wahrgenommen werden und 4 Fortbildungen besucht werden. Mit diesen Bedingungen hat der NFV-Kreis Stade im Vergleich zu anderen Fußball-Kreisen nur sehr geringe Anforderungen. Nach einem Negativrekord von gerade einmal 96 angerechneten Schiris in der Saison 2021/2022 konnte die Zahl für die abgelaufene Saison auf 113 Schiris und damit um 18 % gesteigert werden. Dennoch liegt die Zahl immer noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie von 127 Schiris. Damit sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie (weniger neu ausgebildete Schiris und mehr Schiris, die aufgehört haben) immer noch spürbar, aber können glücklicherweise immer stärker abgemildert werden.
Die Differenz aus dem Schiedsrichter-Soll von 164 und lediglich 113 angerechneten Schiris ergibt einen Schiedsrichter-Fehlbestand von 51 Schiris. Nach einem Negativrekord von 79 in der Vorsaison stellt dies eine spürbare Erholung dar und liegt damit in etwa auf dem Niveau der Saison 2018/2019 vor der Corona-Unterbrechung, in welcher der Fehlbestand 53 Schiris betrug. Beschönigt wurde diese Zahl in der abgelaufenen Saison 2022/2023 allerdings dadurch, dass – wie oben beschrieben – die Vereine auch 16 Schiedsrichter weniger stellen mussten als 2018/2019 und somit der Rückgang der angerechneten Schiedsrichter von 127 auf 113 ausgeglichen werden konnte.
In diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an alle Vereine, die das Schiedsrichter-Soll erfüllt haben und vor allem auch an die fünf Vereine, die einen Schiedsrichter-Überhang ausweisen konnten und dafür mit hochwertigen Derbystar-Bällen belohnt wurden - siehe Artikel Belohnung für Vereine mit einem Schiri-Überhang.
U.a. durch die Einführung des Patenschafts-Systems zur Saison 2019/2020 und einer Rekordzahl an Beobachtungen ist die bereits erwähnte Anzahl Spielleitungen in Höhe von 3.477 allerdings konstant zur Saison 2018/2019, obwohl die Anzahl Mannschaften – wie beschrieben – um 9 % zurückgegangen ist.
Dies hat allerdings zur Folge, dass – angenommen, jeder Verein würde exakt einen Schiedsrichter pro Mannschaft mit angesetzten Schiedsrichtern stellen und somit sein Schiedsrichter-Soll erfüllen – jeder Schiedsrichter über 21 Spielleitungen hätte wahrnehmen müssen, damit alle Spiele besetzt werden können. Dies stellt einen neuen Rekord dar.
Gefordert sind – wie bereits beschrieben - allerdings nur 10 Spielleitungen pro Schiedsrichter. Daher ist der NFV-Kreis Stade zuerst einmal darauf angewiesen, dass jeder Schiedsrichter schon einmal freiwillig mehr als doppelt so viele Spielleitungen wahrnimmt, wie er eigentlich nur müsste. Wenn man dann bedenkt, dass diese Mindestanforderung von 10 Spielleitungen, lediglich von zwei Drittel der eigentlich benötigten Anzahl Schiedsrichter erfüllt werden, müssen diese Schiedsrichter dieses Delta auch noch zusätzlich ausgleichen und weit mehr als 20 Spielleitungen wahrnehmen.
Alle Details zum Schiedsrichter-Soll unter Spielbetrieb - Schiedsrichter - Vereins-Informationen.
Dementsprechend wird der ganze Spielbetrieb nur dadurch am Leben erhalten, dass eine Vielzahl an Schiedsrichtern freiwillig weit mehr Spielleitungen wahrnimmt als sie eigentlich müssten. Daher gebührt diesen Schiedsrichtern ein großes Dankeschön. Aber auch allen Schiedsrichtern, die aus beruflichen oder familiären Gründen „lediglich“ die Mindestanforderungen erfüllen. Letztendlich hat jeder einzelne Einsatz dazu beigetragen, dass die fantastische Ansetzungs-Quote von 100 % erreicht werden konnte.
Dadurch kann es sich der NFV-Kreis Stade auch noch leisten, dass erstens die Mindestanforderungen für Schiedsrichter so gering sind und zweitens die Verwaltungsstrafen für Vereine mit einem Schiedsrichter-Fehlbestand im untersten Bereich des Strafrahmens des NFV liegen und es keine Punktabzüge für Vereine gibt.